
05 Feb Logodesign, ganz ehrlich und gut.
Im letzten Quartal 2014 erhielt ich einen Auftrag für eine Logo-Entwicklung für den Biobauer Hans-Peter Wendt aus der Uckermark, der mir aus verschiedensten Gründen unglaublich viel Spaß gemacht hat. Zuerst zögerte ich ein wenig, als ich den wirklich knappen Zeitplan für diesen Auftrag hörte: hatte ich zu dieser Zeit eben auch einiges anderes auf dem Tisch. Nach einem ersten Telefonat und Gespräch mit meinem Auftraggeber war ich mir aber sicher, dass wir in einer kooperativen und zügigen Zusammenarbeit auch dies „wuppen“ würden, ohne dabei die wichtigsten Punkte zu vernachlässigen.
Natürlich lag der Schwerpunkt darauf, wofür Biobauer Hans-Peter Wendt steht und was er auf seinem inzwischen 300 Jahre alten Familienbetrieb tut. Im Jahre 1991 stellte Herr Wendt auf komplett ökologische Erzeugung nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes um. Damit wollte er bewusst die bereits bestehenden bäuerlichen Familientraditionen fortsetzen. Das bedeutet konkret: keine Antibiotika, keine Hormone, keine synthetischen Aminosäuren, keine Gentechnologie und Ferkelkastration ohne Narkose. Außerdem werden die Tiere über eine Hausspedition über kurze und tiergerechte Wege zu einer nahe gelegenen Schlachterei gebracht.
Was sollte also das Logo unbedingt beinhalten:
- Ein Symbol: das Porträt von Herrn Wendt in all seiner Sympathie und Vertrauenswürdigkeit sollte verwendet werden.
- Der Wiedererkennungswort: auf allen Produkten sollte am Ende des Logo in seiner Einzigartigkeit zu finden sein, und natürlich auch verwendet werden können.
- Zur Kommunikation: das Versprechen hochwertiges und nachhaltig produziertes Fleisch aus Überzeugung zu verkaufen.
Im ersten Schritt habe ich zusammen mit meinem Auftraggeber verschiedene Möglichkeiten besprochen, wie ich das Foto von Herrn Wendt und die Ausstrahlung technisch als Vektorgrafik umsetzen kann. Über ein Moodboard haben wir uns schnell auf eine Richtung geeinigt.
Mein nächster Vorschlag war ein persönliches Signet für den Namen „Wendt“ zu entwickeln. Herr Wendt hat mich dabei tatkräftig unterstützt, und mir verschiedene eigene Schreibweisen zugesandt. Eine davon haben wir zusammen ausgewählt und ich habe diesen Schriftzug vektorisiert. Im Anschluss haben wir uns an die Möglichkeiten gesetzt, wie Schriftzug und Signet angeordnet werden sollen. Wir haben es in unterschiedlichen Größen ausprobiert und dabei die verschiedenen Einsatzzwecke berücksichtigt. Da kann dann auch mal ein Arbeitsblatt ganz schnell so aussehen:
Und wie in fast jedem Fall: die gute Mischung macht’s am Ende. Unter Berücksichtigung der Formgebung, der Farbgebung und der Botschaft ist am Ende dieses Resultat entstanden.
Alles in allem hat mir dieser Auftrag nicht nur wegen der wirklich unkomplizierten und reibungslosen Zusammenarbeit so viel Spaß gemacht, sondern vor allem, weil ich selbst aus Überzeugung nur sehr wenig Fleisch esse, das dann aus artgerechter und biologischer Erzeugung kommt. Ehrlich erzeugte Produkte, Liebe und Sorgfalt in der Erzeugung und Respekt vor der Umwelt: was will ich mehr – für so etwas zu arbeiten, erfüllt auch mich mit Stolz und Glück.
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